Nach der Definition des seit ca. 2012 nicht mehr bestehenden Deutschen eSport Bund (ESB) bezeichnet eSport „das wettbewerbsmäßige Spielen von (netzwerkbasierten) Computer- oder Videospielen im Einzel- oder Mehrspielermodus“. Dies setzt, wie in jeder Sportart, faire Wettkämpfe voraus, in denen sich die Sportler untereinander messen können. Auch der eSport, wenngleich nicht als Sportart anerkannt, kann eine Vielzahl an nationalen und internationalen Ligen und Turnieren vorweisen, wo das wettbewerbsmäßige Spielen an PCs und Konsolen nach klaren Regeln praktiziert wird.
Preisgelder wie bei der Handball-WM
Die wohl bekannteste und vielleicht zur Zeit auch erfolgreichste deutsche Liga ist die Electronic Sports League (ESL). Über eine Million Euro Preisgelder hat die Liga über die nach und nach eingeführten Turniere wie ESL Pro Seriese (EPS)bereits ausgezahlt. Besonders die Entwicklung der Profi-Liga EPS zeigt, wie der eSport auch in Deutschland eine breitere Akzeptanz und Sponsoren findet. War bei der ersten EPS-Saison 2002 ein Preisgeld von „nur“ 80.000 Euro ausgelobt, so erwartete die eSportler 2006 mit 165.000 Euro das doppelte. Zum Vergleich: Bei der Handball-WM, die 2007 in Deutschland ausgetragen wurde, gab es ein Gesamt-Preisgeld von umgerechnet „nur“ 156.000 Euro. Aber auch internationale finden zahlreiche Wettkämpfe statt, die durch Sponsoren unterstützt werden. Betrachtet man nur die Turniere ESWC, EPS, CPL und WCG, so gab es zwischen 2003 und 2006 eine Steigerung von 66 Prozent. 2005 betrug die Gesamt-Summe über 3 Millionen Euro, die an eSportler aus aller Welt ausgezahlt wurde.
Die Preisgelder können sicher noch nicht mit so etablierten Sportarten wie Fußball oder Tennis mithalten. In all diesen Zahlen stecken jedoch noch keine Kosten für Personal wie Gehälter oder Reisekosten, Equipment, Unterbringung der Spieler, Strom oder Mieten. Die Kosten einer Liga oder eines Turniers sind daher noch um ein Vielfaches höher als die Preisgelder alleine ausmachen.